Diktierte dem RKI die "wissenschaftlichen Einschätzungen”: Corona-Lügenbaron Lauterbach (Foto: Imago)

Kubickis Scheinempörung wegen RKI-Files: Lauterbach wird ebenso wenig zurücktreten wie die FDP die Ampel verlässt

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Der neuerliche Skandal um die politische Einflussnahme von Karl Lauterbach auf das Robert-Koch-Institut (RKI), den die Corona-Protokolle enthüllt haben, hat nun auch den Virologen Hendrick Streeck auf den Plan gerufen. Er kritisierte, Lauterbach habe „maximale Transparenz“ bei der Corona-Aufarbeitung versprochen. Deshalb müsse er „ausführlich zu den Vorwürfen Stellung nehmen, die sich aus den Protokollen des Robert-Koch-Instituts gegen ihn ergeben“. Räume Lauterbach die Vorwürfe nicht restlos aus, sei das „verheerend für die Arbeit wissenschaftlicher Institutionen und politischer Entscheider“. Hintergrund der Kritik ist, dass aus den Protokollen hervorgeht, dass Lauterbach mehrmals Einfluss auf das RKI nahm, im Herbst 2022 keine Corona-Entwarnung zu geben, obwohl man dort keinerlei Grund sah, „Schreckensszenarien für die Bevölkerung“ herbeizureden. Es gebe zwei Optionen für den Herbst, entweder „faktenbasiert“ oder „dramatisierend“, ist für die Sitzung des Krisenstabes vom 10. August 2022 vermerkt. Das Gesundheitsministerium entschied sich -wie immer- für die dramatische Option, sprich: für Lüge und Panikmache, in die diesem Fall „Long Covid“, eine Obsession von Lauterbach, die er seit Herbst 2022 besonders eifrig auslebte. Auch hier warnte das RKI vor übereilten Schlussfolgerungen, da es viel zu wenige aussagekräftige Studien darüber gebe. Aber das konnte Lauterbach in seiner psychotischen Lust, Angst zu verbreiten, natürlich nicht stoppen.
Dies ist nun die neueste in einer langen Reihe von Enthüllungen, die zeigen, dass die Politik das RKI vollständig dominierte und es nur benutzte, um ihre Entscheidungen angeblich „wissenschaftlich“ zu untermauern. Von einer „unabhängigen“ Expertise konnte keine Rede sein, daran waren weder die Ampel-Regierung noch ihre Vorgängerin je interessiert. Völlig fachfremde Minister entschieden absolut willkürlich über in der Geschichte der Bundesrepublik beispiellose Freiheitseinschränkungen.

Lauterbachs Einflussnahme brachte auch den notorischen FDP-Schwätzer Wolfgang Kubicki dazu, wieder einmal eine seiner üblichen Schmierenkomödien aufzuführen und Lauterbachs Rücktritt zu fordern. In einem 13-seitigen Schreiben wirft er ihm bewusste Täuschung der Bevölkerung vor und fordert seinen Rücktritt. Lauterbach habe seine Macht genutzt, um das RKI davon abzuhalten, die Bevölkerung transparent über die Pandemie zu informieren, als diese sich bereits abschwächte. Dies habe Lauterbach getan, um seine Argumente für die Impfpflicht nicht zu schwächen. Kubicki habe in der Corona-Zeit immer wieder wissen wollen, wie viele Menschen tatsächlich wegen des Virus erkrankt oder verstorben waren – und bei wie vielen Corona nicht der Grund für Krankheit oder Tod war, diese aber als Corona-Kranke/Tote geführt wurden. Durch die RKI-Protokolle sei nun bekannt, dass dem RKI spätestens seit dem Frühjahr 2022 differenzierte Zahlen vorgelegen hätte, die der Öffentlichkeit aber nie präsentiert worden seien.

Luftnummer Kubicki

Die Zahl der Corona-Toten sei „immer höher ausgewiesen, als es richtig gewesen wäre“, so Kubicki, der Lauterbach vorwirft, die Zahlen, die er von ihm erhalten habe, seien „mindestens irreführend“. Außerdem habe Lauterbach dem RKI verboten, Entwarnung zu geben. „Es passte dem größten Verfechter der allgemeinen Impfpflicht nicht so recht, dass die mildere Omikron-Variante aus fachlicher Sicht eine Herabstufung der Risikobewertung erforderlich machte“, heißt es in Kubickis Schreiben. Lauterbach habe die „Grenzen der Wahrheit“ überschritten, „um ein persönliches politisches Ziel zu erreichen“. Einem solchen Bundesminister könne er „keine parlamentarische Zustimmung mehr geben“, dessen „Treiben nicht mehr unterstützen“.

Alle Vorwürfe Kubickis sind zwar korrekt. Nur werden sie wieder einmal keinerlei Konsequenzen haben, weil er selbst und seine Partei den einzig richtigen Schritt verweigern, diese Verbrecher-Koalition endlich zu beenden. Immer und immer wieder prangerte Kubicki den grün-roten Wahnsinn an, vom Heizungsgesetz über Impfpflicht und Atomausstieg bis zum Selbstbestimmungsgesetz. Folgen hatte dies jedoch nie. Schlimmer noch: Kubicki selbst sprach sich so vehement wie wenige andere gegen einen Ausstieg der FDP aus der Ampel aus, zuletzt
erst im März. Ende Juni drohte er dann im Streit um die von Rot-Grün geforderte Aufweichung der Schuldenbremse doch mit dem Ende der Koalition. Als Teile der Partei im letzten Winter den Ausstieg der FDP per Mitgliederentscheid erzwingen wollten, erklärte er allen Ernstes, seiner Einschätzung nach laufe es in der Ampel „vergleichsweise gut“ und lehnte einen Koalitionsbruch strikt ab, obwohl er bis dato mit Abstand derjenige FDP-Politiker war, der die eigene Regierung am heftigsten kritisiert hatte. Dieser ewige Zick-Zack-Kurs zeigt, dass er nichts als ein Maulheld ist, der der FDP als Feigenblatt dient, um nach außen die Illusion einer liberalen Rechtsstaatspartei aufrechterhalten zu können. Er hat damit eine ähnliche Funktion wie früher Wolfgang Bosbach für die konservative Wählerschaft der CDU. Alle paar Wochen tönt Kubicki lautstark herum, kritisiert dieses und jenes, „droht“ mit dem Ende der Koalition – und nickt dann doch alles ab, weil er genauso an seinem Stuhl klebt wie die ganze FDP. Er ist ein windiger Opportunist, der in der Öffentlichkeit den großen Zampano gibt, aber längst von niemandem mehr ernstgenommen wird – damit ist er immerhin die perfekte Verkörperung der FDP. (js.)

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